Slackline

Ist das noch Seiltanz-Akrobatik? Die Trendsportart Slackline

Ja, es gibt den Seiltanz auf dem Stahl- oder speziell dem Schleppseil schon seit mehreren hundert Jahren. Doch die neue Slackline ist im Gegensatz zu einem Stahlseil elastisch und gibt unter der Last des Balancekünstlers nach. Wir schauen uns die noch junge Trendsportart mal etwas genauer an und zeigen euch, was ihr mit einer Slackline alles so anstellen könnt.

Erfunden wurde das Slacklining in einem Klettercamp des amerikanischen Yosemite-Tals Anfang der 1980er Jahre. Eine handvoll junger Männer balancierten damals auf Ketten, Geländern und Seilen. Adam Grosowsky und Jeff Ellington waren dabei die ersten, welche die wunderbaren Eigenschaften von schlauchförmigen Polyamidbändern zum Balancieren zu schätzen wussten. Erst zur Jahrtausendwende wurde dann das Slacklining auch von Nicht-Kletterern entdeckt. Seit 2005 gibt es Herstellerfirmen, die das notwendige Equipment professionell verkaufen. Es gibt mittlerweile acht Formen von Slacklines, die wir euch nun kurz vorstellen:

Lowlines/Tricklines
Bei den Lowlines wird die Line, wie der Name schon sagt, auf etwa Knie- oder Hüfthöhe schwach gespannt. Lowlines sind die meist gewählte Art des Slacklinings, da es hervorragend zum Üben von Tricks wie Gehen, Rückwärtsgehen, Umdrehen, Hinsetzen oder Hinlegen geeignet ist.

Long Lines
Die Long Line wird weit gespannt. Durch die große Distanz entstehen verschiedene Schwierigkeitspunkte. Die Line gerät insbesondere leichter in Schwingungen. Das Ausgleichen ist hier eine besondere Herausforderung. Dabei wird die Konzentrationsfähigkeit des Slackliners bei der Longline auf eine harte Probe gestellt.

Highlines
Bei der Highline muss der Slackliner gesichert werden. Er kann nicht einfach abspringen, da die Line in schwindelnden Höhen befestigt ist. Die Herausforderung besteht hier nicht nur im Balance halten, sondern auch die Überwindung aufzubringen, über einen Abgrund zu laufen.

Waterlines
Waterlines sind über Wasser gespannt. Dadurch bieten sie vielfältige Möglichkeiten, spektakuläre Sprungtricks wie Saltos einzuüben.

Jumplines
Der Trend geht zu Jumplines. Zum Springen auf der Slackline gibt es mittlerweile extra dafür ausgelegte Jumplines zu kaufen. Bei der Form Jumpline können auch mehrere Lines nebeneinander gespannt werden, auf denen man von Line zu Line springen kann.

Nightlines
Die Nightlines werden in der Dunkelheit gespannt. Den besonderen Kick erlebt der Slackliner in der vollen Konzentration auf seine Sinne. Der Künstler ist absolut auf sein Gleichgewichtsorgan, sein Gehör und das Erfühlen der Bewegung angewiesen.

Slackline und Skateboarden
Skateboarder haben die Slacklines für sich entdeckt. Sprangen sie früher noch bevorzugt auf demontierten Straßengeländern und Bänken, grinden sie nun über gespannte Slacklines. Befestigt werden alle Arten von Slacklines an zwei Fixpunkten, zum Beispiel an Bäumen, Felsen, Mauern, Bohrhaken oder ähnlichem. Ihr solltet, sofern ihr die Befestigung am Baum wählt, zur Schonung der Rinde alte Teppiche, Fußmatten oder spezielle Kambiumschoner zwischen Rinde und Gurt legen. Es gibt online unzählige Videos zur Befestigung der Slacklines, aber auch eine Vielzahl an Tricks, die es lohnen, das Slacklinen zu üben. Viel Spaß!