Café del Mundo

Siegfried Uhl, 29 April, 2023

Von Siegfried Uhl, Buchen, 29 April, 2023

Gitarrenmusik — Gitarrenkunst

Deutschlands erfolgreichster Gitarren-Export Jan und Alexander lernen sich 2007 bei einem Flamenco-Gitarrenworkshop kennen. In der Folge komponieren sie viele gemeinsame Alben und gaben inzwischen über 120 Konzerte pro Jahr in England, Italien, Israel, Georgien, Deutschlang, Frankreich, Spanien, Schweiz, Österreich, Tschechien und Polen. Ein Höhepunkt und ein musikalische Highlight war sicherlich auch der Auftritt beim Rheingau-Musikfestival, im legendären Ronnie Scott´s Jazzclub in London und eine Aufnahme in den Abbey Road Studios in London mit dem Royal Philharmonic Orchestra, wo schon die Beatles Songs produzierten.

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Orpheus war der größte Sänger und Dichter der griechischen Mythologie. Mit seiner Musik konnte er Menschen, Tiere und selbst Steine bewegen. Sein Hafenspiel und Gesang besänftigten stürmische Meere, grässliche Höllenhunde und überzeugte selbst den Herrscher der Unterwelt. Man kann die beiden Flamenco-Gitarristen Jan und Alexander mit ihrem mutigen, unwiderstehlichen, einfühlsamen und von gegenseitiger Inspiration geprägten Spiel durchaus mit Orpheus in Verbindung bringen. Ihre Musik transportiert starke Emotionen und setzt nicht nur das Hirn sondern auch die Herzen der Menschen in Bewegung. Die Bühne ist ihr Bilderrahmen in dem sie agieren.

Musik verbindet eine gemeinsame Kraft. Bildende Künstler erleben den Farbklang auf der Leinwand und Musiker sprechen von den Farben der Klänge. Pythagoras sah in Farben und Musik schlicht Verwandte. Neben den „musikalischen Bildern“ von Vermeer (Konzert) , Rembrandt van Rijn oder Hieronymus Bosch (Der Garten des Irdischen) kann durchaus im Zusammenhang mit den Musikern Jan und Alexander besonders auch auf das Kunstwerk von Pablo Picasso – Die Gitarre (1912-13) verwiesen werden – das eine dreidimensionale Idealisierung der Musik darstellt.

Mit Standing Ovations würdigten begeisterte zehntausende Besucher ihre jährlichen Auf-tritte. In ihren Konzerten zeigen sie eine unglaubliche musikalische Vielfalt, nachdenklich und spannungsvoll, auf zwei Flamenco-Gitarren und knüpfen dabei ein feines Band zwischen Klassik und Jazz, zwischen Techno und World Music. Die beiden Virtuosen ergänzen sich wie Feuer und Eis zu einem Music Act auf Weltniveau und erzeugen mit ihrer Musik eine magische Aura. Die Zuhörer spüren die Reibung und Spannung im Spiel der beiden, die bei Berührung kräftige Funken schlagen.

Seit 2008 spielt Café del Mundo jährlich Tourneen mit Band, mit Tänzerin und als Duo. Der Bandname leitet sich aus einer Konzertbesprechung ab, in der ein Kritiker schreibt, er fühle sich in das legendäre „Café Cantate“ versetzt, woraus der Bandname „Café del Mundo“ entstand.

Vita Jan Pascal

Jahrgang 1975, Besuch des Musikinternats in Münsterschwarzach, Klavierunterricht bei Pater Domenikus Trautner und Unterricht in Gesang bei John Porter sowie klassischer Gitarre bei Bernhard Weber in Heidelberg. Seine Flamenco-Gitarrenkenntnisse erhält er bei Rafael Cortes und Mariano Martin.

Vita Alexander Kilian

Jahrgang 1987, gilt als Wunderkind an der Gitarre. Seine multikulturelle musikalische Ausbildung erhält er bei Zaza Miminoshvili. Mit 15 Jahren gewinnt er seinen ersten musika-lischen Wettbewerb mit dem Stück „Guarjiras des Lucia“ von Paco de Lucia und 2009 wurde er Bundessieger des Creole-Weltmusikwettbewerbs. Meisterkurse absolvierte er unter anderem bei Rafael Cortes, Zoltan Tokos und Kalman Irmai. 2011 erhält er das künstlerische Diplom im Fach Jazz-Gitarre.

Die beiden Musiker überraschen ständig von neuem mit ihrer unglaublichen musikalischen Vielfalt. 2018 veröffentlichten sie das Album „Beloved Europa“. Neben Eigenkompositionen findet sich darunter auch eine Bearbeitung von Franz Schuberts „Erlkönig“ für zwei Flamenco-Gitarren. Ihre Heimat haben die beiden Musiker im Odenwald. In der Aufnahme Winterhauch erzeugen sie mit mystischen und ruhigen Tönen die Atmosphäre von Natur, voll von Sagen und Geschichten. Eine Hommage an ihre Heimat.