Oscar Olivares
„Den Sacharow-Preis haben die Falschen bekommen“ - Oscar Olivares ist der Maler der Proteste
Er ist der Maler der Proteste in Venezuela. Oscar Olivares erhebt jetzt nun die Stimme gegen den kürzlich verliehenen Sacharow-Preis für geistige Freiheit, mit dem die Opposition Venezuelas für ihren Kampf gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolás Maduro geehrt wurde.
Oscar Olivares ist erst 21 Jahre alt. Trotzdem ist er zu einer Ikone der Protestbewegung in Venezuela aufgestiegen. Venezuelas Regierungsgegner erleben zur Zeit ihre schwerste Stunde. Das Parteienbündnis der Opposition ist zerstritten, die blutigen Massenproteste sind gescheitert. Präsident Maduro sitzt wieder fest im Sattel.
Viele der über 121 Toten hat er als Helden verewigt, darunter den Teenager Neomar Lander oder den Rettungssanitäter Paul Moreno. Er findet, diese Helden des Widerstandes hätten den Sacharow-Preis verdient, nicht die Parteien. Nach seiner Ansicht sind sie und ihre Familien die Helden, da sie so viel gelitten und verloren haben.
Auf dem Höhepunkt der Proteste in Venezuela hat Oscar Olivares Kunst auf die Barrikaden gebracht. Viele Demonstranten druckten seine Motive auf ihre Schutzschilder. Besonders beliebt waren dabei Darstellungen der Jungfrau Maria.
Dennoch ist der Wiederstand niedergeschlagen worden. Blutig beendet durch die Polizei und das Militär. Doch Oscar Olivares kämpft weiter. Er malt mit vielen anderen Wandgemälde in der Stadt, die als Botschaft der Hoffnung gelten sollen.
Die extreme Krise zieht weite Kreise. Sogar Kinder suchen schon im Müll nach Essen. Die Kriminalität nimmt zu. Und auch wenn sich die digitalen Bilder des Künstlers gut im Ausland verkaufen, so kann er doch kein normales Leben in Venezuela führen. Viel zu riskant ist es auf den Straßen geworden, um wie ein normaler junger Erwachsender auszugehen.