Emmy Verleihung
Nur Spott für Trump - Emmy-Verleihung in Los Angeles
Sie gelten als wichtigste Fernsehpreis-Verleihung der Welt: Die Emmy Awards. Im Publikum saßen wieder zahlreiche bekannte Schauspieler aus Film und Fernsehen. Und wieder einmal wollten die Emmy-Awards politisch sein. Dieses Mal bekam US-Präsident Trump viel Spott ab.
Es war ein Galaabend voller politischer Anspielungen. Moderator der diesjährigen Emmy Awards war US-Komiker Steven Colbert. Gleich zu Beginn des Events sagte dieser, der größte TV-Star des vergangenen Jahres sei Donald Trump gewesen. Auch spielte der Moderator immer wieder auf die Tweet-Sucht des Präsidenten an: „Ich freue mich auf Ihre Tweets“, fiel nicht nur einmal während der Show.
Vollkommen überraschend war der selbstironische Auftritt des ehemaligen Pressesprechers des Weißen Hauses, Sean Spicer. Als Spicer die Bühne betrat, gab es im Publikum hochgezogene Augenbrauen und fassungslose Mienen. Besonders Melissa McCarthy bekam sich fast nicht mehr ein. Die Komikerin parodierte Spicer während seiner Amtszeit in der Show „Saturday Night Live“ aufs Bitterste. Als Monsterpuppenversion beschimpfte sie die Washingtoner Presse und nutzte das Rednerpult als Rammbock gegen die Journalisten.
Es ist bezeichnend, dass die Comedy Show „Saturday Night Live“ mehrfach prämiert wurde. Sieht sich doch die amerikanische Unterhaltungsindustrie besonders seit Trumps Amtsantritt zunehmend als Opposition, die zur politischen Bildung der Amerikaner beiträgt.
Unter anderem wurde Schauspieler Alec Baldwin für seine Parodie des US-Präsidenten geehrt, die zu Rekordeinschaltquoten führte. Er sagte zu dem Preis: „Ich schätze ich sollte sagen: Endlich Herr Präsident – hier ist ihr Emmy.“
Nicole Kidman bekam den Preis für die Beste Schauspielerin in der Mini-Serie „Big Little Lies“, die das Thema häusliche Gewalt beleuchtet. Als Beste Dramaserie wurde „The Handmaid`s Tale“ ausgezeichnet. Eine düstere Zukunftsvision basierend auf dem Buch „Der Report der Magd“ von Margaret Atwood.
Die Emmy Awards gelten als Kräftemessen zwischen traditionellen Fernsehsendern, Abokanälen und Streaming-Diensten. Dieses Jahr lag der Fokus klar darauf, den Entertainer Trump mit denselben Waffen zu schlagen.