Zentrum Paul Klee Bern

Paul Klee und die Surrealisten Zentrum Paul Klee in Bern - aktuelle Ausstellung

Der deutsche Maler und Grafiker Paul Klee (1879 bis 1940) beeinflußte eine ganze Generation von Künstlern. Seine Werke befinden sich zwischen Expressionismus, Konstruktivismus und Kubismus. Zum ersten Mal wird nun in einer Ausstellung umfassend die Beziehung Paul Klees zu den surrealistischen Künstlern im Paris der 1920er und 1930er Jahre beleuchtet.

Schon oft wurde Paul Klee mit Surrealisten in Verbindung gebracht. Die französischen Surrealisten mit ihren zentralen Begriffen „Traum“, „Kosmos“ und „Vision“ sahen sich stets in der transzendentalen Malerei Paul Klees reflektiert. Doch bislang wurden Kontakte, Kooperationen und Beeinflussungen noch nie umfassend untersucht. Das Zentrum Paul Klee in Bern nahm sich in enger Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou in Paris dieser Sache an und zeigt nun vom 18.11.2016 bis 12.03.2017 die Ausstellung „Paul Klee und die Surrealisten“.

Zu sehen werden Arbeiten von Max Ernst, Joan Mirò, Pablo Picasso, Hans Arp, Alberto Giacometti, Andrè Masson und Salvador Dalì sein. Sie alle waren fasziniert von den verwobenen Bildwelten Paul Klees und wurden durch sie inspiriert ihre Traumwelten, surreale Maschinen, imaginäre Pflanzen oder unwirkliche Räume auf die Leinwand zu bringen. Der Spanier Joan Mirò sagte einmal über den Bildzauberer: „Klee war die wichtigste Begegnung in meinem Leben. Unter seinem Einfluß hat sich meine Malerei befreit.“

Die Ausstellung in Bern widmet dieser Faszination insgesamt acht Kapitel. Dazu gehören der „Psychische Automatismus“ ebenso wie der Traum, die Sexualität, Masken, die Fragmentierung des Körpers oder die imaginäre Natur. Aber auch Gegensätzliches wird gezeigt. Beispielsweise nutzte Klee seine Malerei auch dafür sich über die Bildsprache der Surrealisten lustig zu machen. In seiner Zeichnung „Menu ohne Appetit“ ließ er 1934 deren biomorphe Formen in einer klebrigen Masse verschwinden.

Paul Klee gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Künstlern der klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts. Wie sein Freund, der russische Maler Wassily Kadinsky, lehrte Klee ab 1920 am Bauhaus in Weimar und später in Dessau. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ging er zurück nach Bern, wo trotz wachsender Belastung durch eine schwere Krankheit ein umfangreiches Spätwerk entstand.