Porzellan
Porzellankunst: die Geschichte eines makellosen Werkstoffes
Porzellan ist extrem formbar, lichtdurchlässig und zeugt trotzdem von einer erstaunlichen Härte. Vor 300 Jahren sagte man über das Porzellan es sei „weißes Gold“. Porzellanhersteller und -maler wurden gut von den Reichen der Welt für ihre Kunst bezahlt.
Porzellan ist ein durch Brennen hergestelltes feinkeramisches Erzeugnis. Es wird aus dem Gemisch von Kaolin, Feldspat und Quarz hergestellt. Die Geschichte des Porzellans geht zurück ins 7. Jahrhundert von China. Unter der Sui- und der Tang-Dynastie wurde zum ersten Mal Porzellan hergestellt. Damals hielten die wenigen Produzenten die Zusammensetzung und die Methoden der Produktion geheim, um so den Wert des feinen Stoffes hoch zu halten. Der Abenteurer Marco Polo (1254–1324) entdeckte auf einer seiner Fernreisen durch China das Porzellan und brachte es mit nach Europa. Unter der Ming-Dynastie (1368 – 1644) wurde das Porzellan dann weiterentwickelt. Die Glasuren, das Dekor und die Malerei verfeinerten sich. Motive wie Drachen, Fische oder Pflanzen wurden von Porzellanmalern mit der Farbe Kobaltblau künstlerisch aufgemalt. Ming-Vasen aus dieser Zeit sind bis heute begehrte Gegenstände.
Der sächsische König August der Starke (1670 – 1733) soll von dem weißen Gold so begeistert gewesen sein, dass er mit seinen naturwissenschaftlichen Gelehrten versuchte, die chemische Rezeptur des Porzellans herauszufinden. Es gelang ihnen tatsächlich. Daraufhin gründeten sie die erste Porzellan-Manufaktur in Meißen, die 1710 ihre Arbeit aufnahm. Überall wurde nun in Europa nach dem Stoff Kaolin gesucht, um die Produktion des Porzellans voran zu treiben. Viele europäische Adelshäuser und Städte taten es dem sächsischen König August nach. Es entstanden europaweit große Porzellanmanufakturen, beispielsweise in Wien (1718) oder im Londoner Stadtteil Chelsea (1745).
Das Porzellan veränderten nunmehr die höfische Ess- und Tafelkultur. Aß man vor der Entdeckung des Porzellans fast ausschließlich mit Gold- und Silberservice, nutzte man nun das neue weiße Gold. Es hatte viele Vorzüge, denn die Fruchtsäure von Süß- und Obstspeisen griff das Porzellan im Gegensatz zum Gold- und Silbergeschirr nicht an. Auch als diplomatische Geschenke setzen die Herrscher ganze Tafelservice ein, um die Wertschätzung für einen befreundeten Hof kund zu tun.
Ein Brauchtum, der sich bis heute gehalten hat, ist der Polterabend. Das von den Gästen mitgebrachte Porzellan wird an diesem Abend vor der Hochzeit von dem Brautpaar zerschmettert. Dies gilt als Zeichen der Fähigkeit des Brautpaares, schwere Zeiten und Probleme gemeinsam durchzustehen. Die Porzellan-Scherben sollen Glück bringen.
TOP 10 FAQs zu Porzellan
Was ist Porzellan?
Warum ist Porzellan so teuer?
Königlich Tettau Porzellan - was ist es wert?
Was bedeutet US Zone bei Porzellan?
Wie entsorgt man Porzellan?
- Recycling: Wenn das Porzellan nicht beschädigt ist, kann es im Recycling entsorgt werden. Abhängig von Ihrem Wohnort kann es spezielle Sammelstellen oder Recyclingmöglichkeiten für Porzellan geben.
- Spenden: Wenn das Porzellan noch in gutem Zustand ist, kann es auch gespendet werden, z.B. an Second-Hand-Läden oder gemeinnützige Organisationen.
- Sondermüll: Falls das Porzellan stark beschädigt oder verschmutzt ist, muss es als Sondermüll entsorgt werden. In diesem Fall sollten Sie sich an Ihre örtlichen Behörden oder Recyclingzentren wenden, um Informationen zu speziellen Sammelstellen und Vorschriften zu erhalten.
- Kreatives Upcycling: Sie können auch kreativ werden und das Porzellan wiederverwenden, indem Sie es in ein Kunstprojekt einbinden oder es als dekoratives Element in Ihrem Zuhause nutzen.
Es ist wichtig, Porzellan immer vorsichtig zu handhaben und es nicht unachtsam wegzuwerfen, um Unfälle zu vermeiden und die Umwelt zu schützen.
Wie wird Porzellan hergestellt?
- Vorbereitung der Rohstoffe: Das Kaolin, Feldspat und Quarz werden in bestimmten Verhältnissen gemischt und zerkleinert, um eine feine und homogene Mischung zu erhalten.
- Formgebung: Die Mischung wird mit Wasser zu einer pasteähnlichen Konsistenz vermischt und in Formen gegossen oder gedreht.
- Trocknen: Die geformten Stücke werden auf Trockenregale gestellt und an der Luft getrocknet.
- Erster Brand: Die getrockneten Stücke werden bei hohen Temperaturen (normalerweise zwischen 1.200 und 1.400 Grad Celsius) gebrannt, um sie zu stabilisieren und zu härten.
- Glasur: Eine Glasur aus einer Mischung von Feldspat, Quarz, Ton und anderen Materialien wird aufgetragen, um das Porzellan wasserdicht und glänzend zu machen.
- Zweiter Brand: Die glasierten Stücke werden erneut gebrannt, um die Glasur zu schmelzen und eine dauerhafte Verbindung mit dem Porzellan zu schaffen.
- Dekoration: Nach dem Brennen können die Stücke noch dekoriert werden, z.B. durch Malerei, Druck oder Applikationen.
- Endbearbeitung: Schließlich werden die fertigen Stücke sorgfältig überprüft, um sicherzustellen, dass sie den Qualitätsstandards entsprechen, und dann verpackt und versendet.
Der Herstellungsprozess von Porzellan erfordert eine hohe Präzision und Fachwissen, um die gewünschten Eigenschaften wie Härte, Transluzenz und Glanz zu erreichen.
Wo kann man Porzellan verkaufen?
- Online-Marktplätze: Es gibt verschiedene Online-Marktplätze wie eBay, Amazon oder Etsy, auf denen man Porzellan verkaufen kann. Hier kann man eine breite Palette von Produkten anbieten und die Preise selbst festlegen.
- Auktionen: Auktionshäuser bieten oft Sammlerstücke und antike Porzellanartikel an. Man kann seine Porzellanstücke einreichen und sie werden dann bei einer Auktion versteigert. Hierbei sollte man jedoch beachten, dass eine Verkaufsprovision an das Auktionshaus gezahlt werden muss.
- Antiquitätenhändler: Antiquitätenhändler sind oft auf antike Porzellanwaren spezialisiert und können beim Verkauf beratend zur Seite stehen. Allerdings wird man hier meist weniger für seine Porzellanstücke erhalten als bei einem Verkauf über Online-Marktplätze oder Auktionen.
- Flohmärkte oder Trödelmärkte: Flohmärkte oder Trödelmärkte sind eine gute Möglichkeit, um Porzellan direkt vor Ort zu verkaufen. Hierbei sollte man jedoch beachten, dass die Preise oft niedriger sind als bei anderen Verkaufsmöglichkeiten.
Es empfiehlt sich, vor einem Verkauf eine genaue Recherche durchzuführen, um den Wert der Porzellanstücke zu ermitteln und so einen angemessenen Verkaufspreis festzulegen.
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