Manga Comics
Die japanische Zeichenkunst und ihre Stilelemente - Die Manga-Comics
Zurück gehen die Mangas auf buddhistische Mönche, die schon früh begannen, satirische Bildergeschichten auf Papierrollen zu zeichnen. Heute gibt es in Japan Mangas für alle Lebenslagen: Kleinkind-Mangas, Silver-Mangas für Senioren, sexuelle Mangas, Mangas nach Hobbys und Fachgebieten, alternative Mangas oder Mainstream-Mangas. Der Markt ist riesig. Wir schauen uns die japanische Zeichenkunst mal etwas genauer an.
Erst seit dem Jahr 2000 erkannte die japanische Regierung Manga und Anime offiziell als eigenständige, förderunsgwürdige Kunstform an. Dies verwundert, sind doch Mangas eine der Hauptsäulen des japanischen Verlagswesens. In Japan ist es üblich, die zumeist monatlich erscheinenden Manga-Magazine für umgerechnet zwei bis fünf Euro am Zeitungsstand zu kaufen. Diese Magazine beinhalten die neuesten Kapitel mehrerer Serien. Sie haben meistens eine schlechte Papier- und Druckqualität und werden in der Regel nach dem Lesen weggeworfen.
Die in Japan bekannteste und am weitesten verbreitete Manga-Figur ist die 1969 entstandene blaue Roboterkatze „Doraemon“. Außerdem gibt es viele erfolgreiche Manga-Serien wie „One Piece“, „Dragonball“, „Kochikame“, „Naruto“, „Golgo 13“ und viele andere. Golgo 13 (gestartet 1968) und Kochikame (gestartet 1977) gehören zu den am längsten ununterbrochen laufenden Manga-Serien und zu denen mit der größten Anzahl an Sammelbänden.
Autoren von Mangas werden „Mangaka“ genannt. Um Mangaka zu werden gibt es mehrere Möglichkeiten. Es können Siege bei Zeichenwettbewerben errungen werden oder man bewirbt sich bei einem Verlag. Viele Japaner versuchen dies. Allerdings steigen die meisten nach kurzer Zeit wieder aus dem Business aus. Es gibt nur etwa 300 Künstler, die vom Manga-Zeichnen alleine leben können. Diese haben dann laufende Manga-Serien mit großen Teams. Die Mangaka nutzen häufig charakteristische Stilelemente, die fast alle Mangas aufweisen. Viele Symbole und Stile des modernen Mangas wurden von dem Manga-Zeichner „Osamu Tezuka“ eingeführt. Er war maßgeblich in die Entwicklung des Mangas der Nachkriegszeit involviert, dass er von vielen Manga-Fans als „Manga no Kami-sama“ (Gott des Manga) bezeichnet wird.
Charakteristisch für Mangas ist das westliche Aussehen. Die Manga-Figuren tragen abwechslungsreiche Haarfarben und große, runde und ebenfalls farblich gestaltete Augen. Das stilprägendste Merkmal ist das Kindchenschema. Die Figuren werden oftmals mit großem Kopf und stark vergrößerten Kulleraugen dargestellt. Bei Produktionen für Kinder und Jugendliche und im Etchi- und Hentai-Bereich (Geschichten für Erwachsene und sexuellem Inhalt) sieht man dieses Stilmittel besonders häufig, während bei Mangas mit einem anspruchsvolleren Hintergrund die Figuren eher realistischer gehalten werden.