Klassisches Ballett
Durch Bewegungen Geschichten erzählen
Die ersten Experimente im klassischen Ballett gehen auf das 15. Jahrhundert zurück. Und auch heute noch ist das klassische Ballett gefragt wie eh und je. „Der Nussknacker“ und „Schwanensee“ sind berühmte Ballettaufführungen, die beispielsweise vom russischen klassischen Staatsballett interpretiert werden.
Die heutige klassische Balletttechnik ist im 18. Jahrhundert in Frankreich entstanden. Seitdem wurden stetig weitere Regeln für den Bühnentanz entwickelt und aus dem Training heraus entstanden viele berühmte Choreographien. Auch in anderen Ländern verbreitete sich das klassische Ballett und entwickelte länderspezifische Schwerpunkte. Der Grundstein für verschiedene Schulen des klassischen Balletts wurde gelegt.
Paris ist heute immer noch die größte Ballettmetropole der Welt. Präzision, Eleganz und Anmut sind wichtige Merkmale des französischen klassischen Stils. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der französische Stil stark von dem russischen Ballett beeinflusst. In Russland gibt es wiederum einige unterschiedliche Unterstile, wovon sich die Vaganova-Methode als eine der bekanntesten durchgesetzt hat. Die berühmten russischen Ensembles – das Kirov-Ballett aus St. Petersburg und das Bolschoi-Balett aus Moskau – tanzen nach der Vaganova-Methode. In Italien hat sich die Ceccetti-Trainingsmethode durchgesetzt. Sie wurde von dem Tänzer und Schauspieler Enrico Cecchetti entwickelt und bestimmt die italienische Ballett-Landschaft. Die Grundtechnik ist jedoch in allen Stilen die Gleiche. Es gibt fünf Grundpositionen, die in allen Stilen angewandt werden.
Die Kostüme der Baletttänzer haben sich im Laufe der Geschichte entsprechend dem Zeitgeschmack verändert. Im Laufe der Jahre wurden sie kürzer und leichter. Bei den Damenkostümen unterscheidet man zwischen dem langen Tüllrock für Geisterwesen aus dem Weißen Akt (Ballet blanc), dem schmalen langen Kleid (z. B. in Romeo und Julia) und dem Tutu, einem steifen abstehenden Tüllrock, der das bekannteste Ballettkostüm darstellt (z. B. in Schwanensee oder Raimonda) und aus dem 19. Jahrhundert stammt. Bei manchen Kostümen, die schön abstehen sollen, wird ein Aluminiumgestell als Hilfsmittel benutzt. Als Oberteil wird meist ein Mieder getragen. Die Kostümierung der Herren besteht im Ballett meist aus einem Hemd und (blickdichten) Strumpfhosen. Oft wird über dem Hemd eine Jacke getragen.