Dokumentarfotografen
Eine Geschichte erzählen - Junge Dokumentarfotografen braucht die Welt
Sie sind gefragter denn je: Junge Fotojournalisten, die mit ihren Bildern vom Leben der Menschen erzählen, aus Krisen- und Kriegsgebieten mit ihren Bildern aufklären oder einfach Bilder aus dem Alltagsleben den Menschen ganz nah bringen. Die Dokumentarfotografie ist vielseitig und heterogen. Sie begeistert die Leserschaft und füllt die Lücke zwischen Text und Story.
In Deutschland hat die Ausbildung zu Dokumentarfotografen eine lange Tradition. In Berlin und München werden seit den 1920er Jahren Fotojournalisten ausgebildet. Pioniere wie Tim Gidal, Stefan Lorant, Felix H. Man, Gerda Taro, Marianne Breslauer und Gisèle Freund prägten seitdem die großen deutschen Tageszeitungen, Illustrierten und Verlage.
Ein jüngerer Dokumentarfotograf der Gegenwart ist Manuel Rivera-Ortiz. Der Puerto-Ricaner dokumentierte als unabhängiger Fotograf erfolgreich die Lebensbedingungen in Entwicklungsländern. Beispielsweise die Lebensbedingungen in Kuba, die er mit denen in seiner Kindheit in Puerto Rico verglich. Oder die Würde der Dalit-Kaste in Indien und die Lebensbedingungen der Aymara in der trockenen Hochebene von Bolivien. Als weitere internationale, gegenwärtige Dokumentarfotografen sind Steve McCurry und Robert Frank hervorzuheben.
Neue Technologien und die digitale Fotografie veränderten in den vergangenen Jahrzehnten das Genre. Die Tendenz zu kurzen Bildfolgen, Schnappschüssen und dramatisch-pathetisch aufgeladenen Bildern wurde geschaffen. Diese Entwicklung kam durch die Folge einer immer knapper werdenden Zeitspanne, in der die Menschen Informationen aufnehmen.
Seit den 1970er Jahren wurde dann die Dokumentarfotografie immer mehr als Kunstform angesehen. Sie nahm einen wichtigen Platz in Kunstgalerien und Museen ein. Dabei steht stets eine Konstruktion der Welt im Bild im Vordergrund.
In Deutschland hervorzuheben ist die Wüstenrot-Stiftung, die den Nachwuchs der Dokumentarfotografen seit 1994 fördert und auszeichnet. Durch diese Förderung ergeben sich solch besondere Nachwuchspotentiale, die man auf der Lumix, einem internationalen Fotojournalismus-Festival in Hannover begutachten kann. Alle zwei Jahre bringen sich hier die besten Nachwuchsfotografen aus aller Welt ein, um ihre Fotoreportagen und Essays bewerten und küren zu lassen. Das nächste Lumix-Festival wird vom 15. – 19. Juni 2016 stattfinden. Wir werden davon berichten.