Didier Conrad
Medienkritik, Technologie und Überwachung - Der neue Asterix und sein Zeichner
Der neue Asterix-Comic „Der Papyrus des Cäsar“ ist gerade erschienen. Seit 2013 ist der französisch-schweizerische Zeichner Didier Conrad und der Texter Jean-Yves Ferri für die Asterix-Reihe verantwortlich. Was Didier Conrad ausmacht und welche Änderungen sich aus den Klassikern von Albert Uderzo ergeben. Wir stellen den Zeichner Conrad vor.
Der 1959 in Marseille geborene Zeichner wurde bereits in den 80er Jahren durch seine Serie „Helden ohne Skrupel“ bekannt. Nach zahlreichen Veröffentlichungen mit unterschiedlichen Zeichen-Partnern und Aufträgen als „Visual Developer“ für Animationsfilme in Amerika wurde der Ausnahmezeichner 2012 als Nachfolger von Uderzo für die Asterix-Comics bekanntgegeben.
Alles fing an mit dem Zeichner Albert Uderzo an, der 1959 die ersten Asterix-Comics veröffentlichte. Uderzo zog sich dann 2008 weitestgehend aus der unternehmerischen Verantwortung für die Vermarktung von Asterix zurück. Im Jahre 2013 veröffentlichte dann das neue Team Conrad und Ferri ihren ersten Asterix-Band „Asterix bei den Pikten“. Bei der Umsetzung dieses Bandes ließ Uderzo dem neuen Team weitestgehend Freiheit, war aber immer als Beobachter und Berater involviert. Uderzo`s Signatur stand damals auch noch auf dem Titelbild neben der von Didier Conrad. Auf dem neuen Comic hat Didier nun alleine unterschrieben – und das mit recht!
Conrad und Ferri hauchen den neuen Asterix-Comics neuen Wind ein und lehnen sich an aktuelle politische und gesellschaftliche Themen an. Das wird beispielsweise deutlich, wenn in dem neuen Band der „Kolporteur“ Polemix auftritt, der ganz offensichtlich die Züge von WikiLeaks-Gründer Julian Assange verpaßt bekommen hat. Oder es werden Namen verwendet, die eindeutig sind: „Datenflus“ oder „Antivirus“ sind im Comic römische Palastwachen. Natürlich werden die klassischen Momente genauso von Conrad bedient, wie auch schon damals von Uderzo. Conrad setzt dabei jedoch neue, frische Akzente mit seinen New-Age-Witzen im Druidenwald oder der allgemein psychedelischeren Farbgebung. Das neue Heft ist gespickt von hochaktuellen Anspielungen zu Medienkritik, Technologie und Überwachung – die sich gut in den Klassiker einfügen.