Christo

Der Überzeugungskünstler

Richtig bekannt wurde Christo bereits 1960, nachdem er sich der von Pierre Restany und Yves Klein in Paris gegründeten Gruppe „Nouveau Réalisme“ angeschlossen hatte. Die soziologisch inspirierte Kunstauffassung der Gruppe widmete sich hauptsächlich der Objektkunst.

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Seine Frau Jean-Claude lernte der Künstler bereits 1958 kennen. Er war damals in Paris unterwegs als Auftragskünstler. Eine Auftraggeberin hatte damals eine Tochter – Jean Claude – die mit feuerrotem Haar und großem Wissen auffällt. Leider war Jean- Claude schon versprochen. Doch zwei Wochen nach ihrer Hochzeit ist sie schwanger. Nicht von ihrem Ehemann, sondern von dem armen Künstler-Bulgaren. Ihr Sohn Cyril Christo wird 1960 geboren. 1962 heiratet das Paar. Die beiden passen perfekt zusammen: Er ist der brillante Künstler, sie eine begnadete Organisatorin. Als Verhüllungskünstler werden sie berühmt.

Anfangs verhüllten sie in Köln Fässerstapel, 1969 eine Küste in Australien und ein Jahr später ziehen sie einen Vorhang durch ein Tal der Rocky Mountains. Ein weiteres Weltereignis stellte die Installation „The Umbrellas“ in Japan und Kalifornien 1986 dar. In beiden Staaten wurden zeitgleich 1.340 blaue Schirme in Ibaraki und 1.760 gelbe Schirme in Kalifornien aufgestellt. Insgesamt besichtigten drei Millionen Besucher die Schirme. Die Aktion wurde dann 1994 in Berlin noch getoppt. Christo und Jean-Claude verhüllten in einem noch nie dagewesenen Medien-Ereignis das Deutsche Reichstagsgebäude. Mit über 100.000 m² feuerfestem Polypropylengewebe, das mit einer Aluminiumschicht überzogen wurde, befestigten 90 professionelle Kletterer die Stoffbahnen am Gebäude. Dieses Ereignis schauten sich insgesamt fünf Millionen Besucher an.

2016 gab es The Floating Piers. Die Idee dahinter war es, trockenen Fußes über Wasser gehen zu können. Die spektakuläre Installation machte es möglich. Über drei Kilometer konnten die Besucher auf den gelb-orange schimmernden Stegen spazieren. Das Highlight war, dass je nach Lichteinfall die Farbe des Stoffes wechselte. Wenn man barfuß ging, spürte man die Wellen beim Gehen. Insgesamt kostete das Projekt 15 Millionen Euro.

 

 

TOP 10 FAQs zu Christo

 

Wer ist und woher kommt Christo?

Christo Vladimirov Javacheff, bekannt als Christo, war ein bulgarisch-amerikanischer Installationskünstler und Verpackungskünstler. Er wurde am 13. Juni 1935 in Gabrovo, Bulgarien, geboren und starb am 31. Mai 2020 in New York City, USA.

 

Wie kam Christo zur Installationskunst?

Christo kam in den 1960er Jahren zur Installationskunst, nachdem er in den späten 1950er Jahren als Landschaftsmaler und Bühnenbildner tätig war. Anfang der 1960er Jahre begann er, großformatige Umgebungsinstallationen zu schaffen, die er "verpackte Gebäude" nannte, bei denen er bekannte Gebäude oder Naturmerkmale in Stoff oder Kunststoff hüllte und so eine neue Erfahrung der Umgebung schuf. Einige seiner bekanntesten Werke sind die Verhüllung des Reichstagsgebäudes in Berlin im Jahr 1995 und die Verhüllung der Pont Neuf in Paris im Jahr 1985.

 

Wo widmete sich Christo seinen Künsten?

Christo widmete sich seinen Künsten an vielen verschiedenen Orten auf der ganzen Welt. Er lebte und arbeitete in verschiedenen Städten wie Paris, New York und Berlin, aber seine Installationen wurden oft an öffentlichen Orten wie Plätzen, Brücken, Denkmälern und Gebäuden in verschiedenen Ländern durchgeführt. Einige seiner bekanntesten Werke wurden in Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, den USA und vielen anderen Ländern auf der ganzen Welt realisiert.

 

Was sind die charakteristischen Merkmale der Installationskunst-Kunst von Christo?

Die charakteristischen Merkmale der Installationskunst von Christo sind die Verwendung von Stoffen und Materialien, die die Umgebung beeinflussen und oft auch in ungewöhnlichen oder unerwarteten Orten platziert werden. Christos Installationen sind oft sehr groß und beeindruckend und können ganze Landschaften, Brücken, Gebäude oder andere öffentliche Plätze einbeziehen.
Ein weiteres Merkmal seiner Kunst ist die vorübergehende Natur seiner Installationen. Oft sind sie nur für kurze Zeit zu sehen und werden dann wieder abgebaut, was die ephemere Natur der Kunst hervorhebt und den Betrachter dazu ermutigt, das Werk in seiner kurzen Existenz zu genießen.
Christo war auch bekannt dafür, kontroverse Themen in seiner Kunst zu behandeln und politische und soziale Fragen aufzuwerfen, wie zum Beispiel Umweltprobleme oder die politischen Entwicklungen in Ländern, in denen er seine Installationen durchführte.

 

Welche Techniken kommen bei der Kunst von Christo zum Einsatz?

Christo ist vor allem bekannt für seine Verhüllungskunstwerke, bei denen er großformatige Objekte und Gebäude mit Textilien oder anderen Materialien umhüllt. Er arbeitete oft mit seiner Frau Jeanne-Claude zusammen und setzte bei seinen Projekten verschiedene Techniken ein, wie zum Beispiel:
  • Auswahl von speziellen Materialien, um den Zweck des Projekts zu erfüllen, z.B. lichtdurchlässige Stoffe, die das Aussehen des verhüllten Objekts verändern oder langlebige, wetterfeste Materialien für den Außenbereich.
  • Konstruktion von speziellen Gerüsten oder Rahmen, um die Textilien oder Materialien zu halten und zu formen.
  • Durchführung von umfangreichen Vorstudien, einschließlich Modellen und Skizzen, um das Design und die technischen Anforderungen des Projekts zu definieren.
  • Zusammenarbeit mit Architekten, Ingenieuren und anderen Fachleuten, um sicherzustellen, dass das Projekt sicher und effektiv umgesetzt wird.
  • Mobilisierung von Freiwilligen und Arbeitern, um das Projekt umzusetzen.

Insgesamt zeichnet sich die Kunst von Christo durch seine kühnen Ideen, seine Beharrlichkeit und seinen Einfallsreichtum aus, um Materialien und Techniken zu finden, die es ihm ermöglichen, große und komplexe Projekte zu realisieren.

 

Für welche Arten und Stile ist Christo bekannt?

Christo ist vor allem für seine monumentalen und temporären Installationen bekannt, die oft in urbanen oder natürlichen Umgebungen stattfinden. Seine Werke fallen in die Kategorie der Konzeptkunst und der Land Art. Sein Stil ist geprägt von der Idee, dass Kunst nicht nur in Museen und Galerien, sondern auch in der Natur und in der Stadt stattfinden kann, um so eine neue Erfahrung für den Betrachter zu schaffen. Christos Werke sind oft sehr spektakulär und beeindruckend und haben eine starke physische Präsenz.

 

Mit welchen anderen Künstlern arbeitete Christo zusammen?

Christo arbeitete eng mit seiner Frau Jeanne-Claude zusammen, die er 1958 in Paris kennengelernt hatte. Die beiden Künstler arbeiteten bis zum Tod von Jeanne-Claude im Jahr 2009 zusammen an zahlreichen Projekten. Auch arbeitete Christo mit vielen Architekten, Ingenieuren und Kunsthandwerkern zusammen, um seine Installationen zu planen und umzusetzen.

 

Welche Ausstellungen hat Christo begleitet?

Christo hat im Laufe seiner Karriere zahlreiche Ausstellungen begleitet. Einige seiner bekanntesten Projekte waren:
  • "Wrapped Coast" (1969): Eine 1,5 Kilometer lange Installation, bei der eine Küstenlinie in Australien mit 35.000 Quadratmetern Stoff bedeckt wurde.
  • "Valley Curtain" (1972): Ein Vorhang aus orangefarbenem Stoff, der über ein Tal in Colorado gespannt wurde.
  • "Surrounded Islands" (1983): 11 Inseln in der Biscayne Bay in Miami wurden mit 6,5 Millionen Quadratmetern Stoff umhüllt.
  • "The Gates" (2005): Über 7.500 Tore aus Stoff wurden im Central Park in New York aufgestellt.
  • "The Floating Piers" (2016): Ein 3 Kilometer langer Steg aus gelben Stoffbahnen auf dem Iseosee in Italien.

Diese und viele weitere Projekte wurden oft für nur kurze Zeit realisiert und sorgten für großes Aufsehen in der Kunstwelt und darüber hinaus.

 

Welche Auszeichnungen hat Christo erhalten?

Christo erhielt im Laufe seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen, darunter:

Außerdem erhielt er zusammen mit seiner Frau Jeanne-Claude mehrere Preise, darunter den Konrad-Wolf-Preis (1987) und den Praemium Imperiale (2009).

 

Warum hat Christo den Reichstag verhüllt und wo kaufte Christo seine Stoffe?

Christo verhüllte den Reichstag in Berlin im Jahr 1995 als Teil seines Kunstprojekts "Wrapped Reichstag". Der Zweck der Verhüllung war es, das Gebäude zu verhüllen und seine architektonischen Details und Proportionen zu betonen. Christo kaufte die Stoffe für seine Kunstwerke oft in großen Mengen von Stoffherstellern und Händlern weltweit ein. Für das "Wrapped Reichstag"-Projekt hat er zum Beispiel speziell angefertigtes Polypropylen-Gewebe verwendet, das in Deutschland hergestellt wurde.