Der Film von Hitchcock - Film. Interview von Francois Truffaut und Alfred Hitchcock
Im Jahr 1967 interviewte der Regisseur und Schauspieler des französischen Kinos Francois Truffaut den legendären britischen Regisseur Alfred Hitchcock. Es war kein herkömmliches Interview: 50 Stunden, etwa 500 Fragen, sowie eine umfangreiche Prüfung der Filmographie des Regisseurs seit seiner Gründung in Stummfilmen bis zu dem “Zerissenen Vorhang” von 1966. Das Interview wurde in dem Buch “Die Filme des Hitchcock” veröffentlicht und hat sich als Bezugspunkt für Wissenschaftler und Filmliebhaber bewährt.
Das Interview kommentiert die Filmographie von Hitchcock. In ihm erklärt der Meister der Spannung, was seine Vision für den Film ist. Was suchen die Zuschauer in einem Film? Wie können sie es bekommen? Mit den Antworten wird klar, dass für Hitchcock kein Detail in seinen Filmen banal ist. Er nimmt jeden Raum, jedes transzendentes Bild, um mit Story-Elementen manchmal unbewusst ein großes Drama beim Betrachter zu erreichen.
Hitchcock definiert auch die Spannung, das Geheimnis und die Überraschung zu der damaligen Zeit neu. Und da jedes dieser drei Elemente anders ist, so wirken sie auf der großen Leinwand. Das reine Kino, also das Kino ohne Dialog, gibt dem Zuschauer nur durch Bilder die notwendigen Informationen, um die Charaktere und die Situationen zu verstehen.
Hitchcock gibt auch einige Effekte an, die in seinen Filmen verwendet werden. Beispielsweise der Effekt, dass Licht in einem Glas Milch installiert wird. Der Zuschauer nimmt so wahr, dass etwas mit dem Glas nicht stimmt, weil die Milch kurz erleuchtet wird. Oder er nahm den kurzen Lärm einer Sirene auf, um die Sirene eines Krankenwagens darzustellen, der zwei Kilometer weit weg ist. Und selbstverständlich erklärt er, was es mit dem bekannten “MacGuffin” auf sich hat.
Letztendlich sind es die Visionen, die einige seiner Filme in den 60er Jahren erzeugten. Wenn also ein Film wie “Vertigo – Aus dem Reich der Toten” nicht besonders prominent in dem Interview vorkommt, wird dieser Film von Experten doch im Laufe der Jahre als einer der besten Filme der Filmgeschichte genannt.
Hitchcock spricht über seine Filme, seine Schauspieler, Schriftsteller, die Symbolik (was uns oft entfällt) und ihre Ängste und Paranoia, im Film wie im wirklichen Leben. Alles mit einem einzigartigen Sinn für Humor.
